Anti Stress: Wie gehe ich mit Stress am Arbeitsplatz um?

anti-stress-wie-gehe-ich-mit-stress-am-arbeitsplatz-um_blogAnti Stress: Wie gehe ich mit Stress am Arbeitsplatz um?

Montagmorgen, 6.00 Uhr, der Wecker klingelt. Nur noch mal kurz auf die Seite gedreht, den Snooze Button gedrückt und noch ein bisschen schlummern. Eine Stunde später wachst du zufällig auf. Mist, verschlafen. Jetzt bist du doch wieder eingeschlafen. Jetzt aber schnell. Was für ein stressiger Start in die Woche. Du wünschst dir, dass endlich mal jemand eine Anti Stress Pille erfindet.

Schnell unter die Dusche, schnell noch einen Kaffee trinken, Frühstück muss heute ausfallen, schnell zum Bus rennen.

Mist, jetzt fährt der auch noch kurz vor deiner Nase weg. Also warten.

Abgehetzt kommst du ins Büro, schmeißt deinen Rechner schnell an und da klingelt auch schon das Telefon. Der Chef ruft an, er ist gerade unterwegs, sein Flug wurde gecancelt und er sitzt am Flughafen fest. Er bittet dich, seinen Flug umzubuchen und seinem Geschäftspartner Bescheid zu geben, dass er später kommt. Und dabei ist dein Rechner noch nicht mal ganz hochgefahren. Geschweige denn du selbst.

In deinem E-Mail Posteingang gehen die E-Mails im Minutentakt ein. Du weißt nicht wie du diese E-Mail Flut heute auch noch bewältigen sollst.

Der Tag geht dann auch munter so weiter. Stress ohne Ende. Gegessen hast du bis zum Nachmittag auch noch nichts und getrunken auch nichts. Was für ein Tag. So ein Anti Stress Tag wäre doch mal wieder super. Oder eine Anti Stress Pille, die du ganz einfach einnehmen kannst.

Kennst du das?

Ausgerechnet dann, wenn du eh schon abgehetzt ins Büro kommst, wird es meistens ein besonders stressiger Tag. So als hätte sich die ganze Welt gegen durch verschworen.

Ich kann dich beruhigen. Hat sie nicht. Die Welt läuft weiter, egal, welche Wahrnehmung du von den Dingen um dich herum hast. Da haben wir es. Stress zu haben und darunter zu leiden hat mit deiner eigenen, persönlichen Wahrnehmung zu tun.

Denn Stress kann auch positiv sein. Je nachdem, wie deine Veranlagung ist sowie welche Erfahrungen du bisher gemacht hast und wie du damit umgegangen bist, belasten dich stressige Situationen mehr oder weniger.

Leider leben wir jedoch auch in einer Gesellschaft, die immer mehr Stress produziert. Der Druck auf jeden einzelnen Arbeitsplatz wächst. Zeitdruck, Angst vor Veränderungen, Wettbewerb mit Kollegen, finanzielle Sorgen, all das erzeugt Stress.

Meistens können wir auf stressige Situationen auch nicht allzu viel Einfluss nehmen, weil der Chef oder der Kunde uns Deadlines setzt, die wir einhalten müssen. Es kommt also darauf an, wie wir mit Stress umgehen.

Hier ist auch besonders wichtig, dass du darauf achtest, dass deine eigenen perfektionistischen Ansprüche dich nicht noch mehr in Stress bringen. Fahre ein wenig runter. Du bist auch mit einer nicht 100 %-igen Arbeitsleistung gut so wie du bist.

So bekommst du den Stress in den Griff – deine persönliche Anti Stress Pille

Hier kommt deine Strategie, wie du Stress ganz einfach ausschaltest.

Habe Vertrauen in dich und darauf, dass alles gut wird

Ohne Vertrauen geht es nicht. Vertrauen in dich, dass du das schaffst und Vertrauen in die Energie des Lebens. Häufig erscheinen uns Situationen dann so schrecklich und nicht zu bewältigen, wenn wir gerade darin stecken.

Mit ein bisschen Abstand sieht es dann nachher meist ganz anders aus. Dieses Vertrauen, dass es immer irgendwie geht und alles sich ergibt, solltest du dir für solche stressigen Situationen bewahren.

Fehler machen

Jeder darf Fehler machen, auch du. Du bist ein Mensch und es ist menschlich, Fehler zu machen. Versuche nicht, perfekt zu sein. Das ist niemand. Und niemand erwartet von dir, perfekt zu sein.

Das erwarten wir meistens nur von uns selbst. Überprüfe, ob du auch dazu neigst und gestehe es dir ein, Fehler zu machen. Denn nur aus Fehler kannst du lernen. Und wer nicht lernt, steht still und kann sich nicht entwickeln.

Analysiere die stressige Situation

Nehme dir 5 Minuten um bewusst zur Ruhe zu kommen. Gehe notfalls aus deinem Büro und kurz auf die Toilette. Hier kann dich niemand stören und du bist mit dir alleine. Analysiere dann, warum die Situation gerade für dich stressig ist.

Ist es dein Chef, der dir ständig vor der Nase rumtanzt und dir mit seinen Deadlines Druck macht? Oder bist du es selbst, weil du deine Aufgabe unbedingt perfekt erledigen willst? Wenn du weißt, woher der Stress kommt, kannst du die passende Strategie entwickeln, dagegen zu wirken.

Achte auf deinen Körper

Meistens überhören wir ja gerne, wenn es uns eigentlich nicht gut geht und wir mal kürzer treten sollten. Unser Körper hat eine deutlichere Sprache als unsere Seele.

Wenn es ständig irgendwo zwickt, du ständig erkältet bist, ständig Kopfschmerzen hast, ständig Rückschmerzen hast oder dir deine Verdauung Probleme bereitet, solltest du inne halten und auf diese Signale hören.

Du brauchst Pausen und wenn du dir diese nicht freiwillig gibst, nimmt sich dein Körper diese eben.

Sei achtsam

Das ist ganz einfach und geht schnell. Nehme dir zwei bis drei Minuten in Ruhe, so dass dich niemand stören kann. Ich gehe dafür meistens auf die Toilette. Dort habe ich immer meine Ruhe. ;-)

Mache folgende Übung:

Schließe deine Augen und gehe in Gedanken mit deiner Achtsamkeit zu deinen einzelnen Körperteilen. Fange mit der Fußsohle an. Spüre, wie es sich anfühlt, wenn dein Fuß Kontakt mit dem Boden hat. Wie fühlen sich deine Waden an, deine Beine, dein Oberkörper, deine Arme, deine Hände. Wie ist dein Atem. Ist er ruhig oder hektisch. Wie fühlt sich dein Nacken an, wie dein Hals, dein Kopf. Nehme das alles nach und nach, jedes Körperteil für sich, wahr und spüre, wie es sich anfühlt im Hier und Jetzt zu sein.

Achte auf deine Gefühle

Du bist sauer, so richtig wütend, du könntest schreien, weil dein Ärger so groß ist? Gestehe dir deine Gefühle zu. Es sind deine und du hast ein Recht darauf, diese Gefühle wahrzunehmen.

Drücke sie aus und schlucke sie nicht runter. Du kennst das. Gefühle summieren sich, wenn man sie ständig runterschluckt und irgendwann brechen sie mit noch mehr Gewalt hervor. Also, stehe dir deine Gefühle ein und drücke sie aus, wenn sie da sind und nicht erst Monate später.

Aber: dem ersten Impuls stattzugeben ist meistens auch nicht klug.

Also gehe im akuten Fall aus der Situation raus, werde ruhig mit der Achtsamkeitsübung. Analysiere die Situation und dann teile deinem Gegenüber mit, dass du sauer, wütend, verärgerst oder was auch immer bist und begründe das. Sprich mit Ich-Botschaften.

Organisiere deinen Tagesablauf

Organisiere deinen Tagesablauf und setze die für dich richtigen Prioritäten. Mache nicht den Fehler, die Prioritäten deines Chefs zu übernehmen.

Es ist dein Leben, dein Arbeitstag und es sind deine Prioritäten. Ständig die Prioritäten anderer zu leben, macht Stress und krank. Du weißt am besten, was für dich wichtig ist.

Trau dich, dies auch zu leben. Nur weil du Gehalt von deinem Chef erhältst, heißt das nicht, dass du dein Leben komplett aus der Hand gibst.

Plane deine Aufgaben

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, deine Aufgaben für den Tag zu planen. Eine davon habe ich für dich in meinem E-Book „6 Tipps für einen entspannteren Arbeitstag“ beschrieben.

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Nein Sagen

Nein Sagen ist wichtig. Und du hast ein Recht darauf, nein zu sagen und Dinge nicht zu machen. Wie du charmant nein sagen kannst, liest du hier.

Ausgleich schaffen

Verschaffe dir Ausgleich in deiner Freizeit. Suche dir ein Hobby bei dem du entspannen kannst oder lass dich bei einer Massage verwöhnen. Finde heraus, was dir gut tut. Mit diesem Test kannst du herausfinden, was dich entspannt.

Erreichbarkeit einschränken

Du musst nicht ständig erreichbar sein. Studien haben bewiesen, dass ständige Erreichbarkeit zu Stress führt. Also, schalte dein Handy aus, dein Telefon ebenfalls, lies keine E-Mails mehr und schalte Facebook ab und genieße den Augenblick, dass du mal nicht erreichbar bist.

Suche dir Hilfe

Es ist nichts dabei, wenn du andere um Hilfe bittest. Du kannst und musst nicht alles alleine machen. Trau dich und frage andere, ob sie dir nicht eine Sache abnehmen können, die dir schwerer fällt oder die du nicht alleine bewältigen kannst.

Dafür kannst du deine Hilfe wiederum bei Dingen anbieten, die dir leichter von der Hand gehen.

Fazit

Die Anti Stress Pille gibt es bereits und sie liegt in dir. Denn es liegt an dir, wie du mit Stress umgehst. Wie sagte so schön der Körpersprache Experte Thomas Havener „Die Macht kommt von innen“. Es liegt also in deiner Hand, wie du mit Stress umgehst.

In diesem Sinne wünsche ich dir, dass du deine persönliche Anti Stress Pille für dich findest und dein Leben mehr entschleunigst.

Schreibe mir in den Kommentaren, wie die Anti Stress Pille bei dir wirkt oder teile den Beitrag für andere, damit auch sie ihre persönliche Anti Stress Pille finden.

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4 Kommentare


  1. Das Einschränken der Erreichbarkeit kann wahre Anti-Stress-Wunder bewirken. Egal ob beruflich oder privat: einfach mal ein paar Stunden für niemanden erreichbar sein ist eine Wohltat für die Seele.

    Mir ist das erst vor wenigen Tagen wieder einmal aufgefallen: Mitten im Umzugsstress gab es natürlich jede Menge zu erledigen und es passierte immer wieder, dass ich vom Handy abgelenkt und aufgehalten wurde (WhatsApp ist zwar eine tolle Sache, aber auch ein riesiger Zeiträuber).
    Auf dem Weg zu einem weiteren „Kleinigkeiten-Großeinkauf“ bemerkte ich, dass ich das Handy zuhause liegen ließ. Erst erschrak ich, hatte Angst etwas zu versäumen usw.
    Aber dann habe ich diese „Freiheit“ genossen! Ich konnte mich auf meine Einkäufe konzentrieren und „musste“ nicht ständig aufs Handy schauen.
    Als ich nach über vier Stunden wieder zuhause war, stellte ich fest, dass ich nichts, aber auch gar nichts weltbewegendes versäumt hatte!

    Auch deine anderen Tipps finde ich sehr hilfreich (ich gehe auch oft zur Toilette um runter zu kommen und einmal tieeeeeef durchzuatmen).

    Liebe Grüße Christine


    1. Hallo liebe Christine,

      vielen Dank für deinen Kommentar. Freut mich, dass dir meine Tipps gefallen. :-) Schön, dass du die selben Erfahrungen mit einer Handy-freien Zeit gemacht ist. Es ist unglaublich, dass wir früher auch ohne Handy, geschweige denn Smartphone, überlebt haben. ;-) Jeder von uns bestimmt selbst, was er mit seinem Leben macht und Stress zu empfinden ist auch gewissermaßen eine Entscheidung. Ich kann gut auf negativen Stress verzichten. ;-)

      Liebe Grüße
      Daniela


  2. Vertrauen und Analysieren ist gut! Bei „Achte auf deine Gefühle“ hätte ich gerne Möglichkeiten gehabt, um seine Gefühle wahrzunehmen und rauszulassen, ohne, dass man das ganze Büro zusammen schreit. Welche Möglichkeiten kennst du?


    1. Das Büro zusammen zu schreien ist tatsächlich keine gute Möglichkeit. ;-)

      Auch hier kommt es wieder auf die individuelle Situation und die Menschen an. Ich reagiere hier unterschiedlich. Mal reicht es mir, wenn ich mich auf dem Klo einschließe und die Augen zumache und so „runterkomme“.

      Manchmal muss ich sofort eine Freundin oder eine „verbündete“ Kollegin anrufen, um mir meinen Frust von der Seele zu reden.

      Wichtig ist, dass du die für dich passende Möglichkeit findest, mit der du am besten fährst. Womit hast du bisher deine beste Erfahrung gemacht?

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